wieder zu Hause

Am letzten Abend haben wir nach einem gemeinsamen Restaurantbesuch (an dem neben Faten auch Daoud mit seiner Frau Jihan teilnahmen) noch in unserem Gasthaus der „Abrahamsherberge“ zusammengesetzt und dabei die gemeinsamen Tage in Israel&Palästina Revue passieren lassen.

Heute morgen ging es dann für den Teil der Gruppe die nach Düsseldorf flog um kurz vor acht los. Natürlich habe ich die Gruppe auf das eingestimmt was uns am Flughafen erwartet. Hatte ich doch noch meine letzte Ausreise im April in schlechter Erinnerung (ich bin doch kein Terrorist),

 

ein sehr schönes Gasthaus: „Die Abrahamsherberge“ in Beit JalaAber es kam mal wieder alles ganz anders. Ich wurde nicht als Gruppenguide befragt, jeder/jede aus der Gruppe wurden einzeln befragt, aber eben nur ob man den Koffer selbst gepackt habe und ihn immer im Auge behalten habe. Das war es….(fast) unglaublich aber war.

Ein kleines Nachspiel gab e allerdings. Einer aus der Gruppe wurde im Warteraum des Flughafens ausgerufen und zum Infoschalter gebeten. Dort erhielt er einen Anruf von der Kofferkontrolle, er möge die Kennnummer seines Zahlenschloss nennen. Kurze Zeit später wurde er noch einmal ausgerufen und gebeten sich für ein Gespräch zur Verfügung zu halten.

Hanzala, 

Er hatte im Koffer neben einer Flasche Wein (vom Weinberg der Familie Nassar) auch ein „Palästinensertuch“ und ein Mosaik mit Hanzala, der Symbolfigur der palästinensischen Flüchtlinge. Ich hatte mir im letzten Jahr auch ein solches Mosaik gekauft. Genau darum ging das Gespräch, wo er das Mosaik gekauft habe, mit welcher Gruppe er gefahren sei, wo er von dieser reise erfahren habe. Ein insgesamt wohl sachliches Gespräch, auch Dank meinem Gruppenmitglied, der dieses Gespräch ziemlich gelassen „über sich ergehen ließ“

 

 

 

In den nächsten Tagen werde ich – auch nach erwünschten Rückmeldungen aus der Gruppe –  diese „Blog-Zeit“ mit einem Fazit der Begegnungsreise (meiner vierten seit 2012) beenden . Eins ist aber schon jetzt klar: auch 2018 werde ich wieder alleine und im Herbst mit einer Gruppe ins Heilige Land reisen…..

 

Das Tageszitat darf/soll auch heute nicht fehlen. Sicher ist, dass die Mitglieder meiner Gruppe nach dieser Reise zu den Deutschen gehören, von denen Rolf Verleger in seinem heutigen Zitat spricht „die (nun) mehr über diesen Konflikt wissen

Tageszitat aus „Recht ströme wie Wasser“

Etwa ein Viertel der Deutschen ist für „rechte“ Stimmungen gegen Moslems und Juden anfällig. Drei Viertel der Deutschen hegen solche Vorbehalte nicht. Diese drei Viertel teilen sich bezüglich des Nahostkonfliktes ein in ein rundes Viertel der Deutschen, die relativ wenig Kenntnis des Konflikts haben und daher aus allerlei Motiven Israel zu unterstützen scheinen und der knappen Hälfte der Deutschen, die mehr über diesen Konflikt wissen, sich aktiv informieren, für die Gerechtigkeit und daher für die Palästinenser Partei ergreifen.

Von Rolf Verleger (Psychologe, Hochschullehrer, Essayist)

Über Marius S. 405 Artikel
Seit dem Frühjahr 2012 habe ich die Möglichkeit, mir durch längere Aufenthalte im Westjordanland/Palästina, ein eigenes Bild von der aktuellen Situation im israelisch/palästinensischen Konflikt zu machen. Ich habe in dieser Zeit unter anderem aktiv im international bekannten Friedensprojekt "Tent of Nations" in der Nähe von Bethlehem (2012) und in einem Heim für alte und behinderte Frauen in der Nähe von Ramallah (2013) gearbeitet. Darüber hinaus habe ich seit dem verschiedene Gruppen bei Begegnungsreisen in Israel, Palästina und im Herbst 2015 auch in Jordanien begleitet. In vielen Kontakten mit palästinensischen und israelischen Menschen hatte ich die Möglichkeit, deren Gefühle und Einschätzungen zum Leben und zum Konflikt zu erfahren. Durch diese Erlebnisse und Erfahrungen vor Ort bin ich motiviert worden, mich auch hier in Deutschland für eine Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinenser einzusetzen. Vor diesem Hintergrund habe ich Kontakt mit der Nahost-Kommission von pax christi aufgenommen und bin seit 2013 dort Mitglied.

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