You are Welcome – Begegnungen in Palästina

Nun bin ich schon sieben Wochen in Palästina. Neben der Arbeit hier in Beit Emmaus (was ich dabei so alles konkret getan habe werde ich noch berichten) habe ich mich wie der Leser/die leserin meines Blogs ja weiß, immer wieder auf den Weg gemacht, um Menschen und wichtige Orte zu besuchen. Meist bin ich auch am frühen Abend hier in Qubeibaeh mal eben „um den Block“ gegangen.

in Qubeibaeh wurde ich bereits am 2. Abend von der Mutter dieser Kinder zum Kaffee eingeladen, im Übrigen das einzige mal das mich eine Frau angesprochen hatbisher

Immer wieder kam es dabei auf der Straße und im Service-Taxi zu kurzen, manchmal auch etwas länger dauernden Gesprächskontakten. Oft war auch  mein – leider einziges- arabisches Begrüßungswort „ßalám“ – für guten Tag – der Gesprächseinstieg. Die Eingangsfrage war in der Regel  zu meinem Herkunftsland und bei meiner Antwort „Alemania“  meist die Erwiderung  „You are Welcome“.  Bei jedem dieser Willkommens-Begrüßung hatte ich übrigens das Gefühl, das meinen die wirklich ernst, das ist keine Floskel, die freuen sich wirklich das ich hier bin.

Professor für Sozialarbeit an der Uni in Nablus, gab mir an einem heißen Tag sein Fruchtsaftgetränk mit

Oft wurde ich gerade von jüngeren Menschen  gefragt wie ich den Palästina, aber auch ihren heimatort „fände“. Wenn ich dann erwiederte, das ich Palästina oder den ort in dem sie leben schön fände, da leuchteten ihre Augen, da strahlte ihr Gesicht. Oft wurde dann auch nach dem Namen gefragt, wobei ich oft n icht genau verstand wie sie denn hießen. Oft erfolgte bei diesen spontanen Kontakten auch schnell eine Einladung zu einem Kaffee/Tee oder direkt zu einem Besuch zu sich nach Hause.

der freundliche Hassan aus Ramallah

In besondere Erinnerung bleibt mir der Kontakt zu einem der vielen Bananenverkäufer in Ramalah. Ich wollte mir eine Banane kaufen die er mir aber direkt schenkte. (Er hatte im Angebot 4 Kilo wunderbarer Bananen für 10 Schekel -2,-€!!)Nach dem „Einstiegs-Ritual“ wo ich den her komme und was ich denn hier so mache lud er mich zu Kaffee ein, hätte wohl seinen Bananenkarren an die Ecke gestellt nur um mit mir einen Kaffee zu trinken. Leider habe ich die spontane Einladung nicht annehmen können, da ich das Service-Taxi nach Bethlehem bekommen wollte. Wir haben aber vereinbart dass wir den Kaffee ein anderes Mal trinken werden. Als „Wegzehrung“ gab mir Hassan (ich glaube so hieß der freundliche Mann) mir noch 2 Bananen mit auf den Weg.

Über Marius S. 405 Artikel
Seit dem Frühjahr 2012 habe ich die Möglichkeit, mir durch längere Aufenthalte im Westjordanland/Palästina, ein eigenes Bild von der aktuellen Situation im israelisch/palästinensischen Konflikt zu machen. Ich habe in dieser Zeit unter anderem aktiv im international bekannten Friedensprojekt "Tent of Nations" in der Nähe von Bethlehem (2012) und in einem Heim für alte und behinderte Frauen in der Nähe von Ramallah (2013) gearbeitet. Darüber hinaus habe ich seit dem verschiedene Gruppen bei Begegnungsreisen in Israel, Palästina und im Herbst 2015 auch in Jordanien begleitet. In vielen Kontakten mit palästinensischen und israelischen Menschen hatte ich die Möglichkeit, deren Gefühle und Einschätzungen zum Leben und zum Konflikt zu erfahren. Durch diese Erlebnisse und Erfahrungen vor Ort bin ich motiviert worden, mich auch hier in Deutschland für eine Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinenser einzusetzen. Vor diesem Hintergrund habe ich Kontakt mit der Nahost-Kommission von pax christi aufgenommen und bin seit 2013 dort Mitglied.

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