2 Nachträge zum Thema Solarstrom und Aufregung im Tent of Nations

Nachtrag zu meinem Blog vom 27.4. zum Thema Stromversorgung und Solarstrom
Publik Forum schreibt in seinem Heft 7/2012 unter der Überschrift „Kein Solarstrom für Palästina“ von Vorgängen im südlichen Teil des Westjordanlandes wo mit Unterstützung des Dt. Entwicklungsministeriums in Höhe von insgesamt 600.000,- € Windräder und Solaranlagen gebaut wurden. 10 Gemeinden mit 1500 Palästinensern haben heute Ökostrom.

Palästina bei Nacht

Bild: Nachtbeleuchtung eines Palästinensichen dorfes (links) und einer israelischen Siedlung. Was denkt ihr wer verbraucht mehr Strom?
Doch das Projekt steht möglicherweise vor dem Aus. Israel droht mit dem Abriss der Anlagen. Im Februar erließ die israelische Ziviladministration für fünf Gemeinden eine Baustoppverfügung – die erste Stufe in einem Prozess der mit dem Abriss endet. Das Ziel ist klar die Palästinenser sollen vertrieben werden. Derzeit leben in der Zone C-Gebieten nur noch 150.000 Palästinenser aber bereits über 310.000 Israelis. Der Beitrag endet mit der Feststellung das ohne den ländlichen Raum der C-Gebiete kein lebensfähiger Palästinensischer Staat möglich ist.

Nachtrag zur Militäraktion vom 4. Mai (Blogeintrag vom 4. Mai)
Ich war das Wochenende in Beit Jala bei Faten. Als ich heute zum Tent of Nations zurückkehrte erfuhr ich das gestern (Sonntag) wiederum die Militär-Planierraupe vor Ort war. Dieses Mal hat sie wohl den ersten von zwei Roadblocks zunächst entfernt um ihn dann noch höher und unüberwindlicher neu zu errichten.

Bild: So sah es am Roadblock vorher aus.
Man kann den Eindruck haben das bewusst der Zugang für die zahlreichen Besuchergruppen zum Tent of Nations erschwert werden soll. Ein Zugang zu einem -mittlerweile gerichtlich als rechtmäßig erworben festgestellten Grundstück wohl gemerkt.
Heute kreisten den ganzen Tag zwei Helikopter der israelischen Luftwaffe über dem Weinberg und dem angrenzenden Gebiet. Warum sie solange hier flogen und welchen Auftrag die Piloten hatten weiß man hier nicht genau, es kann aber vermutet werden das Bilder von diesem Gebiet gemacht wurden, die für die weiteren Gebietsplanungen von Bedeutung sind
Ein wirklicher „Kleinkrieg“ findet an diesem ja so friedliebenden Ort statt. Wie schreibt mir Daoud aus den USA „Wir müssen sehr wachsam sein“

Palästina bei Nacht
Über Marius S. 405 Artikel
Seit dem Frühjahr 2012 habe ich die Möglichkeit, mir durch längere Aufenthalte im Westjordanland/Palästina, ein eigenes Bild von der aktuellen Situation im israelisch/palästinensischen Konflikt zu machen. Ich habe in dieser Zeit unter anderem aktiv im international bekannten Friedensprojekt "Tent of Nations" in der Nähe von Bethlehem (2012) und in einem Heim für alte und behinderte Frauen in der Nähe von Ramallah (2013) gearbeitet. Darüber hinaus habe ich seit dem verschiedene Gruppen bei Begegnungsreisen in Israel, Palästina und im Herbst 2015 auch in Jordanien begleitet. In vielen Kontakten mit palästinensischen und israelischen Menschen hatte ich die Möglichkeit, deren Gefühle und Einschätzungen zum Leben und zum Konflikt zu erfahren. Durch diese Erlebnisse und Erfahrungen vor Ort bin ich motiviert worden, mich auch hier in Deutschland für eine Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinenser einzusetzen. Vor diesem Hintergrund habe ich Kontakt mit der Nahost-Kommission von pax christi aufgenommen und bin seit 2013 dort Mitglied.

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*