Heute, auf den Tag genau, vor 9 Wochen bin ich in Beit Emmaus angekommen. Nun heißt es Abschied nehmen. Abschied von den 32 Bewohnerinnen und den Mitarbeiterinnen denen ich so manchmal im Haus oder im Garten begegnet bin. Die eine oder andere Bewohnerin begrüßte mich schon des Morgens freundlich wenn ich zum Frühstück mein Zimmer verließ.
Vor allem Noell habe ich „ins Herz geschlossen“. Sie ist ein „Urgestein“ des Hauses, kommt häufig zu den Mahlzeiten der Schwestern und Volontäre, kennt viele Geburtstagstermine (jetzt auch den meinen) und spielt an solchen Tagen früh am Morgen auf dem Klavier im Salon ein „Happy Birthday“ . Oft habe ich ihr auch den Gefallen getan, und den mir „Unbekannten“, der sie in ihrer Schizophrenie häufig bedrängt zuzurufen „Shut up“ oder „go away“ .Am glücklichsten aber war sie wenn ich ihr hier und da mal ein Eis mitgebracht habe.
Abschied nehmen heißt aber auch Dank sagen, in arabisch schukràn, hier vor allem und ausdrücklich den „guten Geister“
in der Küche rund um „den Chefkoch“ Abu Majed und seinem begabten „Assistenten“ Majdy Khalil Zahran. Schwester Waltraud, selbst gelernte Köchin und verantwortliche Leiterin der Küche hat hoffentlich für dieses „Hervorheben“ der Beiden Verständnis haben. Es gab immer vorzügliches Essen mit vielen leckeren arabischen Einflüssen. Ich als alter „Suppenkasper“ möchte vor allem auch die leckere Suppe hervorheben, die es jeden Tag zu Abendessen gab und den wunderbaren Pfannkuchen, dünn wie Crêpes gebacken, der mit
den leckeren selbstgemachten Marmeladen vorzüglich mundete. In der Küche gab es aber auch die die „im Hintergrund“ arbeiten, die das viele Gemüse kleinschnitten, die Weinblätter füllten und rollten oder auch den ganzen Abwasch von Heim und Mitarbeiter/innen säuberten. Auch ihnen möchte ich Dankeschön sagen.
Bedanken möchte ich mich auch bei den Schwestern, jede in ihrer Art hat mich freundlich aufgenommen, mir schon mal die Hose gebügelt oder die Arbeitswäsche gewaschen haben, oder mir hier und da ganz stolz auch die Schönheiten des Gartens zeigten. ich habe mich in ihrer Gesellschaft sehr wohl gefühlt.
Ich hatte ein schönes und -für diese Jahreszeit wichtig- kühles Zimmer, es gab genug Wasser, gekühltes zum Trinken, warmes zum Duschen und waschen, das Internet funktionierte, man konnte hier und da die Nachrichten im ARD und ZDF gucken.
Alles in allem also eine gute Herberge in Emmaus
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