Der 1. „Arbeitstag“

 Der erste Tag in Beit Emmaus begann für mich um 6.30 Uhr. Hier treffen sich die Schwestern zum Morgenlob in der kleinen Kapelle. Nach dem Frühstück um 7.00 Uhr wurde ich von der Leiterin der Einrichtung, Schwester Hildegard, dem Hausmeister Nasser vorgestellt, der nun in den nächsten Wochen mein „Vorarbeiter-Anleiter-Chef“ sein wird. Mit zu unserer kleiner Arbeitsgruppe gehören derzeit noch zwei junge Volontäre: Valentin und Karl. Derzeit wird ein Verschlag für den Abfallcontainer gebaut. Vor fast 50 Jahren hatte ich zuletzt in der Baufirma meines Vaters mit einer Mischmaschine zu tun. Heute war es wieder soweit, mit Sand, Zement und Wasser wurde Mörtel gemischt, lange vergessene Erinnerungen wurden wach… 

Die "Baustelle" mit der Mischmaschine


Schnell wurde mir klar dass es einen „arabischen“ Arbeitsrhythmus gibt, will heißen alles braucht seine Zeit, nichts wird überstürzt, und immer mal wieder eine kleine Pause…..und diesem Rhythmus galt es sich gut anzupassen. Jeweils um 10.00 und um 12.30 gab es eine halbstündige Pause und  um 16.00 Uhr war mein erster „Arbeitstag“ vorbei. Auf die Fragen der Schwestern am Abend wie es mir denn so am 1. Tag ergangen sei habe ich geantwortet: Ich habe den Tag in vollen Zügen genossen! Und so war es auch: das Wetter, die Landschaft, die Arbeit und auch meine beiden Mitarbeiter: alles war prima

Über Marius S. 405 Artikel
Seit dem Frühjahr 2012 habe ich die Möglichkeit, mir durch längere Aufenthalte im Westjordanland/Palästina, ein eigenes Bild von der aktuellen Situation im israelisch/palästinensischen Konflikt zu machen. Ich habe in dieser Zeit unter anderem aktiv im international bekannten Friedensprojekt "Tent of Nations" in der Nähe von Bethlehem (2012) und in einem Heim für alte und behinderte Frauen in der Nähe von Ramallah (2013) gearbeitet. Darüber hinaus habe ich seit dem verschiedene Gruppen bei Begegnungsreisen in Israel, Palästina und im Herbst 2015 auch in Jordanien begleitet. In vielen Kontakten mit palästinensischen und israelischen Menschen hatte ich die Möglichkeit, deren Gefühle und Einschätzungen zum Leben und zum Konflikt zu erfahren. Durch diese Erlebnisse und Erfahrungen vor Ort bin ich motiviert worden, mich auch hier in Deutschland für eine Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinenser einzusetzen. Vor diesem Hintergrund habe ich Kontakt mit der Nahost-Kommission von pax christi aufgenommen und bin seit 2013 dort Mitglied.

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