Wer kennt sie nicht, die Sehnsucht der Menschen nach dem Meer, nach Wellen und salziger Luft, nach warmen und weichen Sand, dem Geschrei der Möwen, nach einem erfrischenden Bad in schaumigen Wellen, nach meditativen Sonnen- Auf- und Untergängen.
Ich kann mich noch gut an meine Kindheit erinnern, in den sechziger Jahren des vorigen Jahrhunderts, als sich jedes Jahr zu Pfingsten unsere ganze Familie (sechs Kinder und die Eltern) aufmachten um an das 3 Stunden von Neuss entfernte Meer nach Holland zu fahren. Für uns alle erlebnisreiche und erholsame Tage.
Auch hier gibt es von Gaza bis an die libanesische Grenze fast 300 km herrliche Sandstrände an der Mittelmeerküste, die zum Baden und Erholen einladen. Leider sind diese Strände, sieht man einmal von den Stränden am Gazastreifen ab, der israelischen Bevölkerung vorbehalten. Seit dem Bau der Sperranlagen zur Westbank im Jahre 2003 besteht für dessen Bewohner/innen so gut wie keine Möglichkeit mehr ans Meer zu fahren. Je nach Wetterlage kann man – häufig an einem klaren Morgen- selbst vom 50 km weit entfernten judäischen Bergland das Meer in der Ferne sehen.
Daran musste ich denken als ich mich am Sonntag von Qubeibaeh aufmachte, um mir in dem etwa 50 km entfernten Mittelmeerort Netanya (bei Tel Aviv), am Abend das Fußballspiel Deutschland gegen Spanien (0:1) anzusehen. Dank gut ausgebautem Busnetz war ich in knapp 2 Stunden am Meer.
Knapp 20 km von Netanya entfernt – ein „Katzensprung“ also- liegt das palästinensische Städtchen Tulkarm. Je nach Windrichtung werden dessen Bewohner/innen das Meer oft sogar riechen können. Aber der ersehnte Ausflug ans Meer ist Ihnen verwehrt. Ich habe schon von Aktionen friedliebender Israelis gehört die unter dem Motto, „ein Tag am Meer“ Kinder und deren Mütter aus den besetzen Gebieten eingeladen haben einen Tag am Meer zu verbringen.
Neben den Schwierigkeiten die es bei der israelischen Verwaltung für die Genehmigung gab, waren es aber oft auch die Palästinenser selber, die große Schwierigkeiten hatten eine solche menschliche Aktion „anzunehmen“ Natürlich können auch die Erlaubnisscheine „Permits“, die zur Arbeit in Israel berechtigen für einen Trip zum Meer genutzt werde, allerdings muss neben dem damit einhergehenden Verdienstausfall damit gerechnet werden, dass die „Badefreuden“ durch peinliche Polizeikontrollen am Strand „getrübt“ werden.
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