Ich war schön öfters im wunderschönen Artas-Tal, nicht weit von Bethlehem gelegen. Es ist – da sehr wasserreich – ein für diese Region gesehen sehr grünes und fruchtbares Tal. Nahe dem Dorf Artas, das dem Tal seinen Namen gibt, sind einige Quellen, die selbst im trockenen Sommer nicht versiegen. Auch liegt bei Artas das schöne katholische Kloster „zum verschlossenen Garten“ (Hortus Conclusus) von dem auch im Hohelied Salomons die Rede ist. Von diesem Kloster und der sehr aktiven Schwester Rosa (eine gebürtige Argentinierin) habe ich schon mehrfach in meinen Blog-Berichten in 2012 (sowohl im Frühjahr als auch bei der Gruppenfahrt) geschrieben. Als ich nun erfuhr, dass an diesem Samstag an diesem wunderschönen Ort das schon traditionelle Salatfest stattfinden soll, war klar dass ich mir das anschauen werde. Hintergrund des Salatfestes ist, dass bei Artas der Romana-Salat hervorragend gedeiht.
Wie so oft im Leben sind die eigenen Vorstellungen die man sich von etwas macht nicht immer übereinstimmend mit der Realität.
So war es auch heute. Ich bin fest davon ausgegangen dass das Fest in Artas mit allen (oder zu mindestens vielen) Bewohnern gefeiert wird. Der Startschuss mit einigen Folkloretänzen war aber ca. 2,5 km vom Dorf entfernt in einer offenen Arena des riesigen Kongresszentrums (was für die 2000 Jahrfeier in Bethlehem gebaut wurde), anwesend waren etwa 100 Besucher überwiegend Ausländer wie ich die bei verschiedenen NGO`s beschäftigt sind. Nach der kurzen Tanz- und Gesangeinstimmung konnte man in einem, dem Zentrum angegliederten Museum, sich einheimische Bekleidung und gebrauchs- und Schmuckgegenstände anschauen. Anschließend ging es zu Fuß Richtung Artas, auf halben Weg wurde Rast gemacht und bei arabischer Musik wurde ein kleiner Imbiss in Form frisch gebackenem Fladenbrot das man Za`tar , Jogurth und Olivenöl tauchen konnte. (aus dem Lexikon: Za’tar ist eine köstliche Gewürzmischung. Es wird aus handgepflücktem wildem Thymian und weiteren Gewürzen wie Sesam, Kreuzkümmel, Sumak, Zitronensäure und Salz hergestellt.) dazu gab es –wie es sich für ein Salatfest gehört- frischen und knackigen Romana-Salat.
Nach einer Stunde ging es dann weiter in das Dorf Arta. Auch dort konnte ich nicht feststellen das nun das ganze Dorf mitfeiern würde. Irgendwie war dann dort das „Festival“ zu Ende. Die ganze Gruppe besichtigte noch die Klosterkirche und anschließend wurde sich verabschiedet. Im Gespräch mit Schwester Rosa erfuhr ich das vor einigen Jahren das Organisationsteam gewechselt habe. Seit dem sei alles anders…. Früher sei das Fest so gefeiert worden wie ich es mit auch vorgestellt hatte: im Dorf und mit allen Bewohnern. Mein Fazit: Ein Tag in wunderschöner Umgebung und… für jeden gab es einen großen Kopf Salat…
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