Wieder ist meine Zeit hier in Palästina „abgelaufen“. Vorgestern bin ich nach 4 1/2 stündigem Flug wohlbehalten in Düsseldorf gelandet. Noch am Flughafen in Tel Aviv wurde mir bei einer kleinen Begebenheit deutlich, dass die mehr als 20 % große Gruppe der israelischen Staatsbürger mit palästinensischen Wurzel, anders behandelt werden als ihre „Landsleute“ mit jüdischem Hintergrund. Am Eingang des Flughafengeländes wird jedes hineinkommende Fahrzeug kontrolliert, als o auch die Taxis. Mit einem solchen bin ich von Beit Jala gekommen, mit einem Fahrer der Palästinenser, wohnhaft im Osten von Jerusalem. Ist es Zufall das gerade unser Fahrzeug besonders kontrolliert wurde, wir beide unseren Ausweis zeigen mussten, mein Gepäck kontrolliert wurde?
Wie immer ist es für mich schwierig all das Erlebte, Gesehene, Gehörte der letzten 40 Tage in einem Resümee zusammen zu fassen. Es ist ja eigentlich auch nicht nötig, denn wer meine Blog-Berichte aufmerksam gelesen hat, wird meine Einschätzung kennen, wird sich aber auch über das von mir Geschriebene vielleicht eine eigene Meinung bilden können. Für mich wäre damit ein Zweck dieser Blog-Berichte schon erfüllt. Ein weiterer wichtiger Grund, weshalb ich mich dieser Mühe – möglichst jeden Tag zu berichten- unterziehe, ist ganz einfach: Ich würde vieles einfach vergessen was mir hier tagtäglich begegnet. Wenn man also will , meine Blogberichte sind für mich ein wichtiger Merkposten, ein Tagebuch das auch andere lesen dürfen.
Wieder gab es in den letzten Tagen Tote – auf beiden Seiten– die Spirale der Gewalt scheint sich wieder „schneller zu drehen“. Clemens Ronnefeld, Friedensreferent (ja so etwas gibt es…) beim Internationalen Versöhnungsbund und ein langjähriger Beobachter der Entwicklung nicht nur im „Heiligen Land“ überschreibt seinen gestern veröffentlichten Bericht über die Vorgänge in den letzten Wochen mit der Frage „Nach Kerry-Initiative und Gaza-Krieg: Eskalation oder Deeskalation im Nahen Osten?“ Da sein Beitrag der interessierten Leserin einen guten Überblick über die gesamte Entwicklung der letzten Monate gibt, erlaube ich mir diesen Beitrag unter Gastbeitrag in meinem Blog zu veröffentlichen.
Beenden möchte ich aber diesen Blogbericht mit dem kurzen Ausschnitt aus einer Rede, die unsere Bundeskanzlerin Angela Merkel am 9. November 2014 zum Jahrestag des Mauerfalls in Berlin vor 200.000 jubelten Menschen gehalten hat:
„Wir können die Dinge zum Guten wenden. Das ist die Botschaft des Mauerfalls. Sie richtet sich besonders an alle Menschen in Krisengebieten. Es ist eine Botschaft der Zuversicht, heute und künftig, weitere Mauern einreißen zu können. Mauern der Diktatur, der Gewalt, der Ideologien, der Feindschaft.“ O-Ton
english.al-akhbar.com/content/palestinian-activists-cross-israels-apartheid-wall-protest
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