Heute hieß es für meine Gruppe Abschied nehmen von einer Reise die sicherlich keiner der Teilnehmer/innen in seinem Leben mehr vergessen wird. 11 Tage in einer Region, in zwei Ländern, die so schön und doch so voller Spannung und Gewalt sind. Die Gruppe durfte in dieser Zeit Menschen und Organisationen kennen lernen die mit ihrem Engagement Mut und Hoffnung geben, unter ihnen vor allem starke Frauen . Sehr bemerkenswert, in dieser von Männern so dominierten arabischen Welt.
Heute haben wir auf dem Weg zum Flughafen noch dem Friedensdorf „Neve Shalom“&“What al-Salam“ einen Besuch abgestattet. www.nswas.org
Wir hatten das große Vergnügen und die Ehre dass uns Reuven Moskovitz, einer der Gründer dieser „Friedensoase“ begleitete. In dem Dorf leben jüdische und palästinensische Bürger Israels miteinander. Es liegt gleich weit von Tel Aviv und Jerusalem entfernt. Das Dorf zählt etwa 60 Familien, mit gleicher Anzahl von Juden und Arabern. „Die Mitglieder dieses Dorfes sind der lebendige Beweis dafür das friedliche Partnerschaft zwischen Juden und Palästinensern in einer auf Toleranz, gegenseitiger Achtung und Zusammenarbeit beruhenden Gemeinschaft möglich ist“. (aus dem Flyer)
Reuven konnte an verschieden Stellen des Dorfes uns die Entwicklung, aber auch die Schwierigkeiten der Anfangsphase, in den 70iger Jahren des vorigen Jahrhundert schildern. Höhepunkt und zu gleich der Abschluss des Rundganges durch das Dorf war ein „kleines Konzert“ von Reuven, der uns in einem „Raum der Stille“ zwei wunderschöne Stücke auf seiner Mundharmonika spielte. Siehe hierzu auch meinen Bericht vom letzten Tag der Gruppenreise 2012.
Ich möchte den Blog- Bericht der Gruppenreise 2014 mit dem Text von Viola Raheb, der Frau von Dr. Mitri Raheb (siehe Blogbericht vom15.10) schließen. Dieser Text soll mit anderen 364 Texten in einem „Jahres-Lesebuch“ abgedruckt werden. Die Texte werden derzeit von einer Gruppe um unseren Teilnehmer Gerhard zusammengetragen und sollen für die 365 Tage des Jahres als Impulse der Hoffnung und des Friedens dienen. Gerhard hat uns jeweils als Morgenimpuls den für das Datum des Tages vorgesehenen Text im Bus vorgetragen.
Auf Frieden hoffen, auch wenn es lange dauert, sehr lange,
fast ein Leben dauert, bis der Schmerz, die Wunden,
die Hoffnungslosigkeit, die Wut, die Angst sich legt in mir.
Auf Frieden hoffen, auch wenn alle Zeichen um uns herum
eher Krieg verheißen und mein Inneres den Frieden
gar nicht zu spüren wagt.
Auf Frieden hoffen und sich bewusst sein, dass er nicht
Zu erzwingen ist.
Auf Frieden hoffen in einer Zeit des Unfriedens und dabei
Friedenswillig und bemüht bleiben, ein harter Prüfstein
für unsere menschliche Seele, die des Leidens müde geworden ist
von Viola Raheb, palästinensische Theologin und Autorin
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