Heute habe ich, nach knapp drei Wochen Aufenthalt und Arbeit, Abschied vom Tent of Nations genommen. Ich werde zwar nochmal vorbeischauen, wenn Daoud Nassar wieder im Lande ist, möchte mich jetzt aber nach einer Wochenend-Stippvisite bei Familie Murkarker in Beit Jala, ab Montag nach Jerusalem begeben. Dort werde ich bis zu meiner Abreise bei den Benediktinern im Kloster Dormitio auf dem Zionsberg -ganz nahe der Altstadt mit Klagemauer und Felsendom- wohnen.
Was bleibt in mir, was habe ich gelernt, was nehme ich mit nach Hause, wenn ich auf meine Zeit im Tent of Nations zurück blicke:
• Eine großartige Naturerfahrungen: Landschaft, Sonne, Himmel, kühlender Wind, Sterne und Mond
• Dass ich mich bei m Wasserverbrauch, beim Essen aber auch in der freien Zeitt auf das Wesentliche beschränken
kann
• Interessante Gespräche bei den Mahlzeiten, beim Arbeiten
• Die meist gute Stimmung bei allen Akteuren hier
• Ernsthafte und zugleich fröhliche und hoffungsvoll in ihre Zukunft schauende jungen Menschen
• Großartige Aus- und Rundblicke
• Hautnahe Konfrontation durch das israelische Militär auf dem Boden und aus der Luft in einer so friedlich scheinenden Welt
• Nachbarn die keine sind, keine sein dürfen
• Manchmal –scheinbar- chaotische „arabische“ Arbeitsplanung
• Wie angenehm und sauber ein Kompost(Plums)-Klo sein kann
• Viele interessierte Besuchsgruppen
• Nervige Hunde in der Nacht
• Das Grün auch eine Farbe ist zum streichen
• Welche Weinblätter gepflückt werden dürfen
• Das Getreide auch mit der Hand gepflückt werden kann
• Wie beglückend das oft auch mühsame morgendliche bewässern der jungen Bäume sein kann
• Das 120 Eimer Steine und Sand aus der im Bau befindlichen Zisterne einen Container füllen
• Was man alles mit Pferdemist machen kann
• Wie das so einfache Essen toll mundet, sicher auch deshalb, weil man sich körperlich anstrengen musste
• Oft ein Labsal, die kurze – aber nicht tägliche- kalte Dusche am Abend
• Nervige Hubschrauber und sonstige Militärflugzeuge vielmal am Tag
• Der immer so freundliche Daher, der mir am vorletzten Abend eine (Plastik)-Flasche mit köstlichem Landwein von diesem Berg brachte. Wie die Volontäre berichteten, sollen die Trauben von hier vorzüglich munden, dick und vor allem wunderbar süß
• Wunderbar schließlich auch die vielen Wildblumen die gerade jetzt zur Frühlingszeit ihre ganze Blütenpracht hervor bringen
• Beeindruckt hat mich auch die friedvolle Stimmung die hier im Tent of Nations im täglichen Umgang miteinander vorherrschte
• Die tiefsten Spuren hat bei mir aber das „Olivenbaumvermächtnis“ der mit 94 Jahren verstorbenen Niederländerin Erna von Du Winkel hinterlassen. 94 Olivenbäume die als Zeichen der Hoffnung und Unterstützung die Verstorbene sicherlich Hunderte von Jahren den Menschen hier schenkte, Hundert Jahre und mehr….wenn denn die Israelische Verwaltung es denn zulässt….
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