Gestern habe ich die christlichen Schule Talitha Kumi besucht. Sie liegt nicht weit von Faten Mukaker`s Haus in Beit Jala entfernt und war auch die Schule aller ihrer vier Kinder.
Hier ist Samstag immer Schule doch heute gab es ein besonderes Kulturprogram für die SchülerInnen. Für die Kleinen trat so ein palästinensicher „Hobi“ auf (die Neusser unter den Bloglesern wissen was ich meine) der die Kinder mit seiner Musik zum mitsingen und Mittun anregte. Außerdem trat im Rahmen eines Kulturprogrammes des Goethe-Institutes um die Mittagszeit die junge deutsche Rockgruppe „Auletta“ auf. Leider kam ich etwas zu spät so dass ich sie nicht mehr selbst spielen hören konnte.
Im Markus-Evangelium heißt es: „Und Jesus ergriff das Kind bei der Hand und sprach: Talitha Kumi – Mädchen steh auf!“ – Dieser Spruch ist Name und Programm der Schule. Sie wurde vor 150 Jahren von Kaiserswerther Diakonissen als Kinderheim für arabische Mädchen gegründet und ist heute ein großes Bildungszentrum am Ortsrand von Beit Jala .
Vom Kindergarten bis zum Abitur und darüber hinaus in einer Hotelfachschule bietet Talitha Kumi jungen Menschen eine Perspektive für die Zukunft. „Lernen mit Kopf, Herz und Hand“ bedeutet in Talitha Kumi Friedens- und Umwelterziehung, die Vermittlung von Toleranz und Respekt unter den Angehörigen der verschiedenen Konfessionen und Religionen und die Förderung von Mädchen und Jungen zu selbstbewussten, selbstbestimmten Persönlichkeiten.
Die Schule gehört dem weltweiten UNESCO-Schulverband an und wird von der Bundesregierung durch die Entsendung des Schulleiters und Lehrkräften für den Deutschunterricht unterstützt. 850 christliche und muslimische Schüler und Schülerinnen besuchen die Schule.
Der Schulplatz an dieser privaten Schule kostet im Jahr etwa 1.000,-€. Der Trägerverein der Schule, dass Berliner Missionswerk wirbt intensiv um Spenden für eine Schulpatenschaft.
Weitere Infos unter www.talithakumi.org und www.jerusalemsverein.de
Neben dieser Schule in Beit Jala gibt es in Palästina drei weitere Christliche Schulen in Bethlehem, Beit Sahour und Ramalah. Aus der Beschreibung der Schulziele im Internet:
„Die evangelische Schularbeit in Palästina bereitet junge Menschen auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts vor. Mit innovativen Bildungs- und Freizeitangeboten fördert sie die Entwicklung jeder einzelnen Schülerin und jedes einzelnen Schülers zu selbstständigen und selbstbewussten Individuen.
Friedens- und Versöhnungsarbeit, Erziehung zu Demokratie und Toleranz, Achtung der Schöpfung, sowie Mädchen- und Frauenförderung sind wichtige Bildungsziele. Neben dem Unterricht bieten die Schulen umfangreiche Freizeitaktivitäten an – wie Musik-, Kunst- oder Sport-AGs. Für Schülerinnen und Schüler mit Behinderungen und Entwicklungsstörungen gibt es Förderprogramme. Sozialarbeiterinnen kümmern sich um traumatisierte Kinder und Jugendliche. Die evangelischen Schulen stehen allen Kindern offen, ob arm oder reich, christlich oder muslimisch.“
Die Schule liegt auf einem Berg. Von dort hat man einen wunderbaren Blick
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