Ich hatte schon in Deutschland von ihnen gehört, auch in meinem speziellen Reiseführer (Reise Know How-Verlag „Palästina-Reisen zu den Menschen“) sind sie erwähnt die „Woman in Black“ www.coalitionofwoman.org
Seit 1987 stehen die Frauen in Schwarz an jedem Freitag von 13.00 bis 14.00 Uhr mitten im geschäftigen Jerusalem auf einer belebten Kreuzung und halten eine Mahnwache ab. Eine Stunde stehen sie da und fordern mit Tafeln auf Englisch und Hebräisch: „STOP THE OCCUPATION“ das Ende der Besetzung Palästinas durch Israel. Sie halten die Angriffe von Vorübergehenden aus, stellen sich aber auch den –wenigen- Gesprächsbereiten. Die Gruppe, die einmal bis zu 150 Mitglieder hatte ist in den letzten Jahren kleiner geworden. Sie wurde für den Friedensnobelpreis vorgeschlagen.
Ich hatte die Möglichkeit mit zwei schon sehr alten Frauen zu sprechen, die beide der deutschen Sprache mächtig da aus Deutschland kommend: da war Renate Wolfsen, geb. Kaufmann, in Freiburg im Jahre 1928 geboren, 1938 vor den Nazis nach Amerika geflohen, seit 1958 lebt sie in Jerusalem mit ihrer Familie ( sie hat zwei Kinder). Auf die Frage warum sie sich hier engagiert meinte die alte dame das sie gerade mit ihren Erfahrungen in Deutschland weiß wie wichtig es ist frühzeitig seine Stimme zu erheben und zu protestieren.
Ähnlich sieht es auch Yaell, 1934 in Hannover geboren, die die Naziverfolgung in Deutschland überlebt hat (das wäre eine abendfüllende Geschichte wie ich das geschafft habe meinte sie dazu…). Sie ist vor 21 Jahren nach Jerusalem gezogen und hofft auf einsichtigere Politiker auf beiden Seiten. Als „Zeitzeugin“ kommt sie wohl hier und da nach Deutschland um vor allem in Schulklassen über Ihre Erlebnisse in der Nazizeit zu berichten.
Nicht unerwähnt sollte sein das eine kleine Gruppe mit israelischen Fahnen gewappnet, auf der anderen Straßenseite gegen die Aktion der Woman in Black demonstrierten. Vor Jahren wo die Gruppe noch größer war seien solche gegenproteste auch schon mal in handfeste Streitereien ausgeartet.
Am gleichen Tag gab es eine weitere Demonstration in Ost-Jerusalem. Ein kleiner Demonstrationszug von Palästinensern und einigen Sympathisanten ging vom zentralen Damaskus Tor zu einer kleinen Siedlung die vom Abriss bedroht ist. Hier wollen die Israelis moderne Hotelanlagen errichten.
Insgesamt gibt es speziell in Jerusalem viel Grppen, jüdische, christliche und islamische die sich für unterschiedliche Problembereiche im Konflikt zwischen Israel und Palästina vorallem für die betroffenen Menschen einsetzten. Ich werde darüber noch berichten.
Aktueller Nachtrag:
in ihrer aktuellen Onlineausgabe vom 19. mai 2012 beschäftigt sich die Neue züricher zeitung (NZZ) mit dem Konflikt um die Grundstücke in Ost-Jerusalem. Ach die Protestbewegung, die ich ja live miterlebte wird dort erwähnt. Sie demonstriert hier an jedem samstag. Doch lest selbst unter:
www.nzz.ch/nachrichten/kultur/aktuell/geschichte_und_gesetze_1.10745778.html
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