Als vor fast einem Monat (wegen der Zeitrechnung nach dem jüdischen Kalender wurde der „Geburtstag“ Israels in diesem Jahr am 16. April gefeiert) in Israel der 65 jahrestag der Staatsgründung gefeiert wurde war ich noch in Deutschland. Ich kann mich gut erinnern welche Medienaufmerksamkeit dieses Ereignis zur Folge hatte. Ich weiß nicht ob heute erwas zur Nakba in den Zeitungen stand. Am Mittwoch habe ich hin der Tagesschau um 20.00 Uhr nichts zur Nakba gesehen. Da gab es augenscheinlich wichtigere Themen als der Erinnerungtag an Flucht und Vertreibung hier in Palästina. Lediglich der Internetdienst der ARD hat die nachfolgende Meldung herausgegeben. Ich möchte vor dem Hintergrund meines Berichtes am 15. Mai, und dem Text von Frau Rumpf, den ich am gleichen Tag in der Kopfzeile (Stichwort Nakba) veröffentlicht habe, jedem Leser/jeder Leserin die Möglichkeit geben sich (s)eine eigene Meinung zum Inhalt und der Zielrichtung dieser Nachricht selbst zu bilden.

65. Jahrestag der Israel-Gründung
Straßenschlachten im Westjordanland
Zum 65. Jahrestag der Gründung Israels sind tausende Palästinenser im Westjordanland und dem Gazastreifen auf die Straße gegangen. An mehreren Orten gab es Zusammenstöße mit den Sicherheitskräften. Vor dem Militärgefängnis Ofer bei Ramallah wurden laut Rettungskräften 15 Demonstranten durch Gummigeschosse verletzt. Die israelische Armee erklärte, ihre Soldaten seien an mehreren Orten mit Steinen beworfen worden. Sie hätten mit Tränengas reagiert.
In der Nähe von Hebron seien bei einem Brandanschlag auf ein Militärfahrzeug vier Soldaten verletzt worden, erklärte die Armee weiter. Von Gaza aus sei eine Rakete auf den Süden Israels gefeuert worden, ohne dass jemand zu Schaden kam, erklärte das Militär weiter. In Ostjerusalem trieb berittene israelische Polizei Hunderte palästinensische Demonstranten auseinander. Insgesamt wurden mehrere Menschen verletzt.
Friedlicher Protest Zehntausender Palästinenser
Kundgebungen im Westjordanland und im Gazastreifen mit Zehntausenden Teilnehmern waren zuvor friedlich verlaufen. Sie forderten ein Ende der israelischen Besatzung und das Rückkehrrecht für die Flüchtlinge sowie deren Nachkommen.
Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas hatte schon gestern in einer Fernsehansprache gesagt, die Palästinenser hätten „triumphiert über jene, die ihre Identität auslöschen und ihnen ihre Rechte nehmen wollten“. Kein Staat in der Welt würden heute „legitimes Recht leugnen, einen unabhängigen Staat auf unserem 1967 besetzten Gebiet zu errichten“.
Die Gründung Israels hatte im Jahr 1948 zur Vertreibung oder Flucht von etwa 760.000 Palästinensern geführt, deren Nachfahren bis heute unter oft schwierigen Bedingungen in den Nachbarstaaten Jordanien, Syrien und Libanon leben. Inzwischen ist ihre Zahl auf fünf Millionen angewachsen. Während die Palästinenser das Recht auf Rückkehr in ihre frühere Heimat fordern, lehnt Israel dies ab. (ARD vom 15.5)
Hinterlasse jetzt einen Kommentar