Schaut man von dem 950m hohen Berg, der das Herzstück des „Tent of Nations“ bildet, in die wunderschöne palästinensiche Landschaft, sieht man auf den umliegenden Hügeln/Bergen insgesamt fünf israelische Siedlungen. Wenn es dann abends so zwischen 18.00 und 19.00 Uhr so langsam dunkel wird erstrahlen diese Siedlungen im Lichterglanz, fast so als wenn es eine touristische Sehenswürdigkeit wäre….Strom genug für alle könnte man da denken.
Die Familien Nassar – man ahnt es schon- können von einer solchen Beleuchtung hier auf dem gelände von „Dahers Weinberg“nur träumen. Nicht nur der Wasseranschluss -wie ich gestern in meinem Blog geschrieben habe-wird von den israelischen Behörden verweigert, auch Strom, der in Sichtnähe scheinbar im Übermaß vorhanden ist, darf nicht auf das Gebiet des Tent of Nations gelegt werden.
Rupert Neudeck (Begründer der Hilfsorganisation Cap Anamur) hat mit seiner neuen Hilfsorganisation „Green Helms“ eine 60.000 € teure Solaranlage gestiftet und nach mühevollem Kleinkrieg mit der israelischen Verwaltung die Anlage installieren lassen. Nur durch Neudecks gute Verbindung zur bundesdeutschen Politikprominenz konnte erreicht werden das nicht gleich wieder der Abrissbescheid kommt, denn etwas bauen oder errichten dürfen die Nassers auf ihrem eigenem Land nichts. Mehr als zwei Jahre dauerte es, um die Batterien und Solarpaneelen durch die verschlungenen Pfade der israelischen Bürokratie und durch die Sperranlagen ins Westjordanland zu schleusen.
Zur Eröffnung im Februar 2010 kam auch Ruprecht Polenz, CDU-Abgeordneter und Vorsitzender des auswärtigen Ausschusses im Bundestag der politische Unterstützung verspricht damit dieses Projekt Bestand haben kann. Unter gewissermaßen „deutschem Schutz“ hat die Solaranlage seitdem den Familien Nassar mehr als 150.000 Schekel (etwa 30.000 €) eingespart die für den Kauf von Diesel (zur Betreibung von Generatoren) benötigt worden wäre.
Warum frage ich mich, ist es nicht möglich, den Menschen, die nachweisbar Besitzer des Landes sind, eine Grundversorgung von Wasser und Strom bereitzustellen. Nach den UN-Resolutionen sind die israelischen Siedlungen illegal aber nicht der Landbesitz der Nasser`s und vieler anderer palästinensischen Familien. Ich –wie viele Menschen hier- sehen in diesem Verhalten der israelischen Verwaltung nur einen Grund, ein Ziel: die palästinensischen Menschen aus ihrem Land zu vertreiben.
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