Wie sagte eine der Teilnehmerinnen meiner Gruppe heute Abend: „Ach, das war wieder so ein toller Tag…“
Ja wirklich, auch ich empfinde diese Reise, wie schon die Gruppenreisen in den Jahren zuvor, beeindruckend, voller interessanter Themen, herrlichen Landschaftseindrücken aber eben auch berührenden Begegnungen. So war es auch heute wieder: der Blick in eine Mosaikwerkstatt, der Besuch in einem Umweltzentrum im Jordantal und der Taufstelle am Jordan, dass träge Bad im Toten Meer und zum Abschluss der Blick in die gigantische Schlucht des Wadi Kelt.
Schon vor einem Jahr war ich bei meiner Wanderung auf dem Abrahamspfad im Mosaik Centrum in Jericho. Auch heute haben wir mit der Gruppe zum beginn des Tages diesem Ausbildungszentrum einen Besuch abgestattet. Es ist sehr interessant zu sehen mit welcher Technik (und Ruhe) hier kleine Teile zu einem großen ganzen zusammengefügt werden. Derzeit war man mit einem Geschenk für den italienischen Staatspräsidenten beschäftigt, der in diesen Tagen zu Besuch in Israel ist.
Anschließend fuhren wir weiter zum Ecocenter in Auja einem kleinen Dorf etwa 10 km nördlich von Jericho gelegen. Hier war ich schon mit meinen Gruppen in den letzten beiden Jahren (http://marius-blog.de/schlagwort/wasser/) Auch heute empfing uns Thomas König, der hier für die GIZ seit 2 1/2 Jahren als Berater des Zentrums arbeitet. Ich verweise auf meine Texte aus den letzten Jahren.
Ich will aber das Beispiel von Thomas zum Trinkwasser kurz schildern. Man stelle sich vor alles Wasser der Welt (in festen und flüssigen Form) beträgt 150 l. Davon sind nur 5 l Süßwasser. Das Trinkwasser beträgt davon nur der Inhalt eines Schnapsglases(!). Das Wasser ist also ein extrem „kostbares“Gut. Es müsste also auch im Interesse aller sein, dass mit dem Wasser sorgsam umgegangen wird. Hier im Zentrum versucht man jungen Menschen aus den Schulen der Westbank nahe zu bringen, welche Möglichkeiten es gibt, sorgsam mit dem Wasser umzugehen. Es werden Ideen vorgestellt wie das „Grauwasser“ (das ist das Wasser das zum waschen, spülen etc. genutzt wurde) mit einfachen Methoden so gefiltert wird, dass es ohne Probleme zur Bewässerung genutzt werden kann.
Ein anderes Problem ist –nicht nur hier im Jordantal- die ungleiche Verteilung des vorhandenen Wassers. Ich habe an anderer Stelle darüber berichtet. Wir waren uns mit Thomas König einig, dass die Wasserfrage ein zentrales Thema hier in der Westbank darstellt. Wir waren uns ebenfalls schnell einig, dass bei den vielen Problemen die zwischen Israel&Palästina vorhanden sind, dass Problem mit dem Wasser vielleicht am ehesten zu einer Lösung geführt werden kann, einer Lösung die eben auch als Vorbild für Wasserprobleme in anderen Regionen der Welt dienen kann.
Eine Statistik von Thomas hat mich noch sehr berührt:
Im Jordantal leben in 36 israelischen Siedlungen 6.500 Israelis. Sie nutzen eine Fläche von 50% der Gesamtfläche für ihre Landwirtschaft. Von der zweiten Hälfte sind 44% als militärisches Sperrgebiet für die Nutzung verboten. Den 52.000 Palästinensern verbleiben somit nur 6% (!) der gesamten Fläche des Jordantales zur landwirtschaftlichen Nutzung.
Auf dem Weg zum Toten Meer haben wir noch eine kleine Visite an der Taufstelle am Jordan gemacht. Auf der jordanischen Seite wurde so mancher Gläubige in weißer Kleidung gehüllt, um in das hier gelbe Rinnsal des Jordans unter Wasser getaucht. Man nennt es hier eine Taufe…. Halleluja.
Seit 2012 komme ich mit meinen Gruppen immer auch ans Tote Meer damit sie ein träges Bad in der salzigen Lake (etwa 30% Salzgehalt) nehmen und ggf. -soweit vorhanden- die Zeitung lesen können..
Da der Wasserpegel des Meeres jedes Jahr um einen Meter sinkt konnte ich gut feststellen, dass sich der Zugang zum „Wasser“ sehr stark verändert hat. Der Abstand zwischen den Süßwasser-Duschen und dem Einstieg ins Wasser ist sicherlich um 100m weiter entfernt als 2012. Aber trotz wenig Erfrischung und Badespaß, ist es für alle ein besonderes Erlebnis hier ins Wasser zu gehen.
Zum Schluss auf der Rückfahrt haben wir noch einen kleinen Abstecher von der Straße nach Jerusalem gemacht der uns in das Wadi Kelt Tal und zum Georgskloster führte. Der gigantische Blick in die Tiefe Schlucht die durch die abendliche Sonne wundervoll beschienen wurde beendete einen wirklich wieder „tollen“ Tag.
Das Wasserproblem ist ein selbstgemachtes Problem.
Ich habe vor Jahren die Türkei besucht. An der Mittelmeerküste Richtung Syrien fließen mindestens 14 Flüsse ins Meer.
Erdogen Regierung bot die Region eine Leitung von Dort über Syrien,den Lebanon,Jordanien sowie Israel und die s.g West Bank zu versorgen.Gescheitert weil Israel eine Unterwasserleitung verlangte!!
Ohne Syrien oder Jordanien. Die Türkei lehnte ab.
Zweitens.wo ist bitteschön eine Infrastruktur zur Klärung und wiederverwenden des Wassers in Palästina. ?
Das Thema ist nur regional zu lösen.
Denken wir darüber nach.1948 lebten in Palästina max.3 Millionen
HEUTE IN ISRAEL 8 MILLIONEN UND IN West Bank sowie Gazastreifen 4.5 Millionen. Das macht über 12 Millionen Menschen.