Zurück auf Daher`s Weinberg

Gestern war Maifeiertag, der als Tag der Arbeit hier in Palästina als Feiertag begannen wird. Das habe ich schon „gespürt“ als ich gegen 8.00 Uhr morgens aus dem Tor von Beit Emmaus auf die Straße trat. Wo sonst reger Autoverkehr herrscht war es „sonntäglich“ still.

Daher`s Weinberg hinter dem Road.Block

Ich hatte mir für heute frei genommen (denn in Beit Emmaus – so habe ich von Schwester Hildegard erfahren – „zählen“ unsere deutschen Feiertage wohl nicht) um mich auf den ca. 2 1/2 stündigen Weg nach Dahers Weinberg zu machen. Alle die bereits im vergangenen Jahr meinen Blog gelesen haben wissen bereits das ich genau vor einem Jahr für 4 Wochen auf Daher`s Weinberg gelebt und gearbeitet habe. Für alle die an meinen Aufzeichnungen von vor einem Jahr interessiert sind verweise ich auf mein Blog-Archiv. Außerdem kann auf die Informationen zum „Tent of Nations“  in der Blog-Kopfzeile geklickt werden. Natürlich wollte ich die beiden Brüder daher und Daoud Nassar treffen- Der Hauptgrund  war vor allem der Besuch einer Mal-Gruppe des Dorstener Vereins zur Völkerverständigung „Regenbogenwerkstatt e.V.“ Ich hatte von dieser Gruppe und ihren Aktivitäten bereits vor einigen Wochen in Publik Forum gelesen.

Die Regenbogenwerkstatt in Aktion auf dem Weinberg

Dort wurde berichtet das das Motto „Farbe ist Leben“ besonders  dem Ziel der Völkerverständigung  dient. Unter diesem Thema malen – und verbunden mit dem Thema „Gerechtigkeit, Friede u. Bewahrung d. Schöpfung“ – Jugendliche Wände im öffentlichen Raum an, u.a. in der Vergangenheit in Hainichen (2004), Dorsten (2005,07), Dormans (2006), Rybnik (2006), London (2007), Dorf Mecklenburg (2007), Newton Abbey (Nordirland) (2008), Ernee(Frankreich)(2009), bei Bethlehem (Palästina) (2010/11). Seit dieser Zeit hat sich als besonderer Schwerpunkt die Unterstützung des Friedenszentrums „Tent of Nations“ herausgebildet. Hier wurde im den vergangenen Jahr das Sommercamp mit einer Malaktion unterstützt. Weitere Infos zu den Aktivitäten des Vereines unter
www.regenbogenwerkstatt.de

 

"Der tanz" von Henry Matisse hier auf dem Weinberg gemalt u.a. von dem Schüler Ruben

Nachdem mich zunächst Daher freundschaftlich auf seinem Weinberg begrüßt hatte – mit dem kleinen Hinweis das mein Arbeitsplatz in Palästina hier auf dem Weinberg sei….-  konnte ich die 9- köpfige Gruppe unter der fachkundigen Anleitung von Gisela Paul bei der Arbeit bewundern. Beim vorzüglichen Mittagessen –gekocht von Mamma Nassar- war genug Zeit sich über die Aktivitäten der Gruppe hier aber auch zu Hause zu informieren. Hierbei erfuhr ich auch, dass gestern der ehemalige NRW Ministerpräsident Jürgen Rüttgers mit einer Delegation der Konrad Adenauer-Stiftung (Büro Jerusalem), dem Friedensprojekt Tent of Nations einen Besuch abgestattet hatte und dabei, nachdem er sich seines Jacketts entledigt hatte auch zum Malpinsel greifen durfte. Gespannt bin ich ob der Israel-Korrespondent der SZ Münch der Einladung der Gruppe folgt, sie auf dem Weinberg zu besuchen und von ihrer Aktion in der SZ zu berichten.

In der Kapellen-Höhle:"Christus zerbricht das Gewehr" von Otto Pankok, hier gemalt von Gisela Paul

Nachdem mich Daoud Nassar dann noch kurz über den Weinberg geführt hatte um mir die neuesten Bauten und  Entwicklungen vorzustellen, habe ich mich gegen 16.00 Uhr wieder auf den Heimweg nach Beit Emmaus gemacht.

Der "jüngste Bewohner" des Weinberges...ein Esel noch ohne Namen für 1.000,-Schekel gekauft und mit dem VW-Bus (!)von Bethlehem zum Weinberg transportiert
Über Marius S. 414 Artikel
Seit dem Frühjahr 2012 habe ich die Möglichkeit, mir durch längere Aufenthalte im Westjordanland/Palästina, ein eigenes Bild von der aktuellen Situation im israelisch/palästinensischen Konflikt zu machen. Ich habe in dieser Zeit unter anderem aktiv im international bekannten Friedensprojekt "Tent of Nations" in der Nähe von Bethlehem (2012) und in einem Heim für alte und behinderte Frauen in der Nähe von Ramallah (2013) gearbeitet. Darüber hinaus habe ich seit dem verschiedene Gruppen bei Begegnungsreisen in Israel, Palästina und im Herbst 2015 auch in Jordanien begleitet. In vielen Kontakten mit palästinensischen und israelischen Menschen hatte ich die Möglichkeit, deren Gefühle und Einschätzungen zum Leben und zum Konflikt zu erfahren. Durch diese Erlebnisse und Erfahrungen vor Ort bin ich motiviert worden, mich auch hier in Deutschland für eine Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinenser einzusetzen. Vor diesem Hintergrund habe ich Kontakt mit der Nahost-Kommission von pax christi aufgenommen und bin seit 2013 dort Mitglied.

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