Vor mehr als sechs Jahren (2009) habe ich in einer Zeitschrift (Publik Forum) zum ersten Mal über das Friedensprojekt Tent of Nations (Zelt der Völker) in Palästina gelesen. Der Beitrag hat mich nicht nur stark beeindruckt , er hat bei mir auch den Wunsch geweckt, diesem Weinberg und seinen Bewohnern selbst einen Besuch abzustatten.
Fast drei Jahre später, im Frühjahr 2012 hatte ich selbst zum ersten Mal die Möglichkeit, für etwa vier Wochen, dort auf dem Weinberg zu leben und zu arbeiten. Seit dieser Zeit hat mich das faszinierende Projekt, mit seinen Bewohnern und internationalen Gästen und deren vielfältigen Bemühungen für Frieden und Gerechtigkeit im Heiligen Land, nicht mehr „losgelassen“. Immer wieder bin ich seit dem „auf dem Berg“ gewesen, habe dabei die Gute wie auch weniger Gute Entwicklung „vor Ort“ verfolgen können. Hier in Deutschland habe ich darüber hinaus begonnen, die Unterstützung vieler Einzelpersonen und auch Gruppen für den Weinberg zu vernetzen und zu koordinieren.
Mehr zur Geschichte des Weinberges könnt ihr hier lesen
Selbstverständlich war ich heute zum Start des viertägigen Festprogrammes, anlässlich
der Erinnerung an den Kauf des Weinberges vor nun mehr 100 Jahren, auf dem Weinberg. Mit mir waren etwa 60 Gäste vor Ort, etwa die Hälfte kam aus den Niederlanden (das hing wohl vor allem damit zusammen, das die Organisatorin, Meta Floor, ebenfalls Niederländerin ist), eine größere Gruppe aus den USA, einige aus England und Italien. Aus Deutschland war ich der einzige Vertreter, wenn man einmal von zwei jungen Volontären absieht, die aus Berlin kommen und für drei Monate auf dem Weinberg arbeiten. Zum Nachmittag kam noch Johannes, von 2014-2015 für den DVHL als Volontär auf dem Weinberg.
Das Programm sieht vor, dass es jeden Morgen einen Arbeitseinsatz gibt, am Nachmittag dann Gesprächsgruppen und Workshops (Themen hier: gewaltfreie Diskussion, arabische Tänze, „leise“ gehen, Kreativ-Kurs und Gespräche zur Bibel). Zum Abend dann Lagerfeuer, Singen etc. Für Donnerstag ist am Nachmittag eine Abschlussveranstaltung geplant. Die für das Programm Verantwortlichen (Meta und Daoud) haben darauf verzichtet offiziell Gäste aus der Politik, den Kirchen oder sonstige Prominente Unterstützer zu laden. Ich kann es nicht so ganz nach vollziehen, war doch der Gedenktag zunächst als Öffentlichkeitswirksame Veranstaltung geplant. Hinzu kommt das in dieser Woche am Donnerstag Israel der Staatsgründung vor 68 Jahren gedenkt.
Ich habe am Nachmittag an einer Gesprächsrunde teilgenommen in der jede/r erzählen konnte was ihn zum Tent of Nations geführt hat. Es war interessant zu hören, dass bei allen Gesprächsteilnehmer/innen sich nach der ersten Kontaktaufnahme mit diesem Friedensprojekt ihr Leben verändert habe.
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