Für drei Tage ins Paradies

Meine lieben Leser/innen. Heute bin ich noch einmal umgezogen. Für drei Nächte wohne ich wieder in Jerusalem. Hintergrund ist, dass meine Tochter Mirka vor einigen Wochen angefragt hat, ob sie nicht für einige Tage mit mir in Jerusalem verbringen kann. Bedingung war. „ich möchte mich erholen“ Sie war schon 2015 hier und auch danach noch einmal mit einer Freundin in Tel Aviv und hat von dort einen Abstecher nach Jerusalem gemacht. Sie kennt also die Highlights von Jerusalem, wollte einfach einige Tage, bei möglichst schönem und warmen Wetter sich vom Arbeitsstress erholen.

Da konnte (und wollte) ich nicht nein sagen, was sicherlich jeder verstehen kann.

Und wo kann man sich in Jerusalem erholen….genau im American Colony-Hotel.

das American-Colony-Hotel

Für mich der Inbegriff eines schönen Hotels. Wie heißt es in meinem Reiseführer:
Das 1840 als Palast für einen Pascha erbaute Hotel ist ein kleines Juwel. Alle Zimmer sind mir viel Geschmack und Liebe zum Detail im orientalischen Stil eingerichtet. Besonders der bezaubernde Innenhof ist auch bei Journalisten ein beliebter Treffpunkt

Es liegt in Ostjerusalem, etwa 1 km vom Damaskustor entfernt.

Ich habe schon oft von dem Hotel berichtet, und die, die mit mir eine der Begegnungsfahrten gemacht haben, kennen es vielleicht von einem Besuch im besagten Innenhof in dem sich ein Gartenrestaurant befindet. Hier habe ich schon oft einen arabischen Cafe in goldenem Kännchen serviert, zu mir genommen. Ich fand den Preis auch angemessen: 15 Shekel für 3 Tässchen leckeren Cafe und dazu selbstgemachte Plätzchen, da kann man doch nicht meckern oder…?
Das Hotelzimmer ist aber ein klein wenig teurer, aber fürs Kind….

sieht doch toll aus das Service oder und die Umgebung ist genauso toll

So ist es auch natürlich, dass ich in den nächsten Tagen bis zum Donnerstag, auch mein „Programm“, was hier und da ja auch ein wenig Anstrengung für mich bedeutet, „gezügelt“ habe. Für die Leserschaft bedeutet es sicherlich, weniger interessante Erlebnisse und Berichte. So ist es halt.

Heute bei meiner Abreise in Beit Jala, an der Bushaltestelle hielt ein alter Bekannter mit seinem Taxi: Adib den ich bei meinem ersten Aufenthalt 2012 kennengelernt hatte. Damals hatte er mich mit seinem Taxi zum Weinberg der familie Nassar gefahren und auf dem Rückweg ist er von einer zivilen (israelischen) Polizeistreife angehalten worden. Man hatte ihn Bezichtigt ein Stoppschild überfahren zu haben. Er sollte damals 1.000,- Shekel zahlen, die ich dann übernommen habe. Hier ist die ganze Geschichte zu lesen.

Es ist schön solche Menschen hier immer wieder zu treffen. Vorgestern ist mir Faten Mukarker über den „Weg gelaufen“. Spontan hatte sie mich zum Abendessen eingeladen. Sicherlich werde ich Sie, wie auch Adib noch einmal in den nächsten tagen treffen.

viele warten vergeblich auf Arbeit

Auf dem Weg mit dem Bus nach Jerusalem sind mir die vielen Palästinenser aufgefallen, die hinter dem Bethlehemer „Checkpoint 300“ an der Straßen standen und auf Arbeit warteten. Ich hatte schon vor Jahren einmal davon berichtet, wie viele Palästinenser jeden Tag (sofern sie ein Visum haben) nach Jerusalem kommen, ohne das sie eine feste Arbeit haben. Bei uns spricht man von „Tagelöhner“

Über Marius S. 405 Artikel
Seit dem Frühjahr 2012 habe ich die Möglichkeit, mir durch längere Aufenthalte im Westjordanland/Palästina, ein eigenes Bild von der aktuellen Situation im israelisch/palästinensischen Konflikt zu machen. Ich habe in dieser Zeit unter anderem aktiv im international bekannten Friedensprojekt "Tent of Nations" in der Nähe von Bethlehem (2012) und in einem Heim für alte und behinderte Frauen in der Nähe von Ramallah (2013) gearbeitet. Darüber hinaus habe ich seit dem verschiedene Gruppen bei Begegnungsreisen in Israel, Palästina und im Herbst 2015 auch in Jordanien begleitet. In vielen Kontakten mit palästinensischen und israelischen Menschen hatte ich die Möglichkeit, deren Gefühle und Einschätzungen zum Leben und zum Konflikt zu erfahren. Durch diese Erlebnisse und Erfahrungen vor Ort bin ich motiviert worden, mich auch hier in Deutschland für eine Verständigung und Zusammenarbeit zwischen Israelis und Palästinenser einzusetzen. Vor diesem Hintergrund habe ich Kontakt mit der Nahost-Kommission von pax christi aufgenommen und bin seit 2013 dort Mitglied.

2 Kommentare

  1. Abgesehen davon, das du als Westbank Palästinenser, lieber Emad, keinen Zutritt zu diesem und anderen Hotels hast, da du dafür eine Erlaubnis benötigst, die man dir und anderen Palästinensern nicht gibt.

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht.


*