Ich habe schon in meinem Blog vom 7. Mai im Zusammenhang mit dem großen Flüchtlingslager „Dheishe“ in Bethlehem, über das Elend der mittlerweile mehr als 3 Millionen Palästinenser berichtet, die immer noch darauf warten in ihre Heimat, die im jetzigen Staat Israel liegt, zurückkehren zu können.
Heute am 15. Mai jährt sich dieser Tag der beginnenden Flucht von bis zu 1 Millionen Palästinenser aus Angst vor Massakern durch die israelische Armee, in die umliegenden arabischen Staaten. Noch heute leben die mittlerweile durch Geburten angewachsene Zahl von bis zu 5 Mio Menschen fern ihrer Heimat davon 1,5 Mio in Flüchtlingslagern dort oft unter menschenunwürdigen Bedingungen. Dieser 15. Mai wird nun alljährlich als Nakba dem
Tag der Katastrophe oder Unglück mit Gedächtnisveranstaltungen, aber auch mit Demonstrationen begannen, bei denen es häufig – so 2011- wo es Tote und Verletzte gab, zu Auseinandersetzungen mit der israelischen Besatzungsmacht kommt.
In Bethlehem fand schon gestern eine Aktion statt bei der Kinder in unmittelbarer Nähe zur Mauer , Drachen steigen ließen.
„Ein Mann ohne Land ist ein Mann ohne Ehre“ sagt ein altes palästinensisches Sprichwort. Vor diesem Hintergrund kann man verstehen dass sich viele Palästinenser um dieser Ehre willen an die Vergangenheit klammern. In vielen Hütten wird noch heute der Schlüssel zu ihren Häusern aufbewahrt, obwohl diese gar nicht mehr existieren. Beim Demonstrationszug am Tag der Nakba wird dieser Schlüssel oft als übergroßes Symbol mitgeführt.
Aus Wikipedia:
„Als Nakba oder an-Nakba (arabisch النكبة), deutsch Katastrophe oder Unglück, wird im arabischen Sprachgebrauch die Flucht und Vertreibung von etwa 700.000 arabischen Palästinensern aus dem früheren britischen Mandatsgebiets Palästina, das am 14. Mai 1948 als Staat Israel seine Unabhängigkeit erlangte, bezeichnet. Der Exodus der arabischen Bevölkerung aus dem im UNO-Teilungsplan für Palästina als Teil des zu schaffenden jüdischen Staates, der mehr als die Hälfte des Mandatsgebiets ausmachte, begann während des arabisch-jüdischen Bürgerkriegs, der der Annahme des UNO-Teilungsplans im November 1947 folgte und setzte sich im von den arabischen Staaten unmittelbar nach der Erklärung der Unabhängigkeit des Staates Israel begonnen arabisch-israelischen Krieg fort. Aus israelisch-jüdischer Sicht, der sich die meisten christlichen Staaten angeschlossen haben, werden die Kriege als „israelischer Unabhängigkeitskrieg“ bezeichnet. Die Gründe, die zur Flucht von rund der Hälfte der arabischen Bevölkerung des seinerzeitigen britischen Mandatsgebietes Palästina führten, sind umstritten.“
Im Jahr 1949 wurde das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten, „United Nations Relief and Works Agency for Palestine Refugees“ in the Near East (UNRWA) gegründet. Es leistet Unterstützung bei der Befriedigung der Grundbedürfnisse der Flüchtlinge im Gazastreifen und in der Westbank, aber auch in Syrien, Jordanien und im Libanon, vor allem auch in den Bereichen Gesundheitsversorgung, Notfallhilfe, Erziehung und Ausbildung. Weiter Einzelheiten unter www.unrwa.org
Nachtrag: Während also jährlich am 15. Mai die Palästinenser den Gedenktag eher aufgewühlt und zornig als den Tag der Katastrophe begehen, feiern die Israelis den 15. Mai (der nach dem jüdischen Kalender in diesem Jahr auf den 26. April fiel), als Tag der israelischen Unabhängigkeitserklärung. Ein Datum mit so gegensätzlicher Bedeutung: Hier Trauer und Wut dort Freude und Jubel – Unglaublich!.
Unter dem Titel „1 Day 2 Memoires“ haben die beiden italienischen Photographinnen, die in Bethlehem leben beeindruckende Fotos gemacht, zu sehen unter www.andrea-magda.com dort in der Gallerie
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