Wie ich schon gestern schrieb, Jerusalem ist eine besondere Stadt. Gerade auch an so einem Tag wie heute. Natürlich ist heute (hier auch) Sonntag, überall in der christlichen Welt, so auch hier in Jerusalem. Dann ist aber hier heute auch noch (das orthodoxe) Ostern.
Für alle jüdischen Israelis heißt es heute nach einer Woche Pessach (an der viele eben auch frei hatten) und dem Schabbat gestern, heute ist der erste Arbeitstag. So erlebt man heute hier in Jerusalem, wieder eine wundersam verschiedene Welt, aber eben auch nur wenn man sich, wie ich, eben „zwischen den Welten“ bewegt.
So war ich heute Morgen bei Keshet, der israelischen Reiseagentur, die für uns die Organisation die Begegnungsreisen organisiert. Dort kenne ich vor allem Moshe, ein Schweizer Jude. Er hat 2010 meine erste Reise nach Israel (ja ohne Palästina) begleitet, die ich, (damals noch völlig ohne Hintergrundwissen) in diese Region gemacht habe. Mit ihm und seinem Team haben wir natürlich auch über die aktuelle politische Situation gesprochen, aber eben auch über die beiden Reisen die ich im November 2018 und März 2019 plane. Die Reise in diesem Herbst wird einen ähnlichen Verlauf nehmen wie die von 2015, die ihr in meinem Archiv verfolgen könnt. Die Reise im Frühjahr 2019 wird im Ablauf den Reisen 2012/2014/2016 und 2017 ähneln.
Zum frühen Nachmittag habe ich dann doch noch einmal Fatima getroffen Wir haben im schönen garten des österreichischen Hospiz in der Altstadt einen Cafe getrunken und Apfelstrudel gegessen. Von Fatima erfuhr dabei, dass ihre ersten beiden Kinder hier im Haus geboren wurden. Das Haus war von 1967 bis Anfang der achtziger Jahre von der jordanischen Regierung angemietet und als Krankenhaus genutzt worden. Fatimas Mann Hassan war hier als Röntgenfachmann beschäftigt.
Laut Fatima war das hier ein sehr renommiertes, und im Grunde genommen das einzige Krankenhaus für die ganze Region.
Zum Abend bin ich dann noch zum Abendgebet der Mönche, der Vesper in die schöne Abteikirche auf dem Zionsberg, der Dormitio gegangen. Für mich ein schöner Abschluss dieses ja so besonderen Sonntages hier in Jerusalem.
So ganz möchte und kann ich dann aber doch nicht enden. Ich muss das Thema aktuell Gazakrise ansprechen. Auch gestern ist es zu massiven Auseinandersetzungen an der Grenze zu Israel gekommen. Wieder gab es Tote und Verletzte. Vielleicht hat es bei Euch die eine oder andere Meldung in den Medien gegeben.
Aber genau um diese Meldungen geht es mir. Sie sind meist in einer Sprache verfasst, die nicht deutlich herausstellt, was dort wirklich passiert. Nitrit Sommerfeld, eine Jüdin die in München lebt, und Mitglied in der Gruppe Bündnis für die Beendigung der israelischen Besatzung (BIB) ist, hat sich sich so Ihre eigenen Gedanken zu der Sprache und der Wortwahl gemacht, die unsere Medien zu den schlimmen Vorfällen im Grenzgebiet Gaza/Israel benutzen. Ihr Beitrag vom 4. April 2918 mit dem Titel „Kolonialismus 2.0“ habe ich als Gastbeitrag in meinen Blog genommen
Heute erschien auf der Internetseite des ZDF ein ebenfalls lesenswertes Interview mit Marc Frings, dem Leiter des Auslandsbüros der Konrad-Adenauerstiftung für die palästinensischen Gebiete.
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