Als ich gestern mit Fatima in den äußersten Süden von Palästina gefahren bin um dort einige der von ihr betreuten Familien zu besuchen (ich werde über dieses für mich besondere Erlebnis noch berichten)bin ich zwischen Bethlehem und Hebron durch eine für hiesige Verhältnisse ziemlich „grünen“ Landschaft gefahren.
Vor allem konnte ich sehr viele Rebstöcke erkennen, aber an zahlreichen Ständen am Rande der Straße wurden auch Pfirsiche angeboten die wohl gerade reif geworden sind.
Auf den Märkten werden auch die derzeit hier reifen Pflaumen, Kirschen, Aprikosen und vor allem große „Berge“ von Wassermelonen angeboten. Hier in Beit Emmaus wechselt es derzeit beim Nachtische zwischen leckeren Pflaumen die hier geerntet werden und den wirklich schmackhaften, saftig und süßen Wassermelonen.
Ja man ist wirklich überrascht was hier so alles wächst und die einheimische Küche bereichert: Derzeit werden überall an kleinen
Ständen auch die Kichererbsen angeboten, die nicht nur die wichtigste Grundlage des Nationalgerichtes „Humus“ und der „ Falafel“ ist, nein dieses Gemüse wird auch sehr gerne mir ein wenig Salzwasser in den Backofen geschoben und nach dem es ein wenig gedünstet ist mit „Herzenslust geknabbert. Es ist nicht so mein Geschmack, erinnert mich stark an die Erbsen die wir als Kind auch roh gegessen haben, aber für die Einheimischen wohl eine Delikatesse. Ich habe es bei Mukarkers erlebt, innerhalb kurzer Zeit war ein sehr großer Teller „verarbeitet“.
In den letzten Wochen haben wir auch die jungen Weinblätter „geerntet“, sie werden in etwas Salzwasser weich gekocht und dienen dann als schmackhafte Umwicklung von Reis oder auch Schafs- oder Ziegenkäse oder Gehacktem.
Immer wieder sieht man auf den Märkten auch frische Pfefferminze, Salbei, aber auch Zucchini, Gurken und ein mir gänzlich unbekanntes Gemüse: Farkuss o.ä. (eine Mischung zwischen Gurke und Zucchini) welches wie die Gurke roh gegessen wird.
Vom Tent of Nations weiß ich noch das es hier auch viele Feigen, Mandeln und -wie bekannt- dann im Herbst das wichtigste Erzeugnis hier zu Lande gibt: die Oliven. Also ein wirklich fruchtbares Land, was ich so gar nicht vermutet hätte
Übrigens: In deutschen Supermärkten werden auch Datteln angeboten, erzeugt im Jordantal. Leider fehlt der Hinweis dass die Ware aus Palästina stammt. Diese Datteln werden von Israelis im besetzten Gebiet erzeugt, dann unter dem Herkunftsland Israel angeboten. Israel umgeht so, wie auch bei einigen anderen Waren die im Westjordanland hergestellt oder erzeugt werden, die Bestimmungen der EU in denen fordert wird, dass Waren aus den besetzten Gebieten als solche gekennzeichnet werden müssen. Seit einem Jahr fordert Pax Christi hat deshalb die deutschen Verbraucher auf, solange auf einen Kauf dieser Waren zu verzichten, bis eine eindeutige Kennzeichnung erfolgt ist. Mehr dazu unter http://www.paxchristi.de/nahost.infos.2/nahost.infos.2.2.3/index.html
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