Seit Donnerstag bin ich für „das lange Wochenende“ in Beit Jala zu Gast bei Faten und Nicola Mukarker und ihren Kindern Monika und Kamal. Ich habe die Gastfreundschaft der christliuchen Familie schon im letzten Jahr genossen und in meinem Blog damals auch erzählt woher diese deutsch-palästinensische Freundschaft rührt. Für mich immer wieder eine besondere Möglichkeit tief in das arabisch-christliche Familienleben „einzutauchen“
Ich werde im Laufe meiner Zeit hier in Palästina, die eine oder andere Besonderheit, die anderen Sitten und Gebräuche in meinem Blog beschreiben.
Heute möchte ich aber Euch von den massiven (gerichtlichen) Auseinandersetzungen um einen geplanten Weiterbau der Mauer mitten durch das schöne Cremisantal berichten, der sich zwischen den unmittelbar betroffenen Klöstern, aber auch den Bewohnern von nahegelegenen Beit Jala und der israelischen Militärverwaltung seit einigen Jahren ausgetragen hat. Am 24. April hat ein Sondergericht in Tel Aviv nun abschließend entschieden.
„Das Cremisan-Tal wirkt in der Frühlingssonne fast malerisch – mit seinen Klöstern, Olivenbäumen und Terrassenfeldern.
Die Nonnen des Salesianer-Ordens unterhalten hier eine Grundschule für palästinensische Kinder, die Mönche stellen den bekannten Cremisan-Wein her. Das Tal zwischen Jerusalem und Bethlehem gilt als grüne Oase. Doch mit der Idylle könnte es nun bald vorbei sein.
Das Gericht in Tel Aviv hat den von Israel geplanten Bau einer Sperranlage durch das Gebiet als „angemessene Lösung“ bezeichnet. Theoretisch können jetzt die Bagger anrollen – ein herber Rückschlag für die palästinensischen Anwohner. Die Sperranlage zwischen Israel und dem israelisch besetzten Westjordanland ist nach UN-Angaben rund 708 Kilometer lang. Davon sind etwa 62 Prozent fertig gestellt. Seit mehr als sechs Jahren versuchen die palästinensischen Anwohner des Cremisan-Tals, den geplanten Verlauf der Sperranlage zu ändern:
Mit Petitionen und Klagen an israelische Gerichte und mit einem wöchentlichen Gottesdienst unter freiem Himmel. Das scheint nun alles vergebens.“Die Bestätigung des Verlaufs der Sperranlage durch das Gericht bedeutet, dass die Nonnen mit der palästinensischen Schule auf der palästinensischen Seite bleiben, aber auf drei Seiten von einer Mauer umgeben sein werden“, sagt Anica Heinlein, Beraterin bei der katholischen Menschenrechtsorganisation Society of St.Yves. Die benachbarten Salesianer-Mönche und ihr Kloster verbleiben dagegen auf der Jerusalemer Seite. Zugang zur jeweils anderen Seite und zu den Feldern soll ein Tor ermöglichen, das von israelischen Soldaten kontrolliert wird. „Uns bleibt jetzt noch der Weg zum Obersten Gericht in Israel,“ erklärt Anica Heinlein. Sie hofft, dass man dort eine andere Entscheidung treffen wird.“ (zitiert aus einem Beitrag von Tanja Krämer für die Deutsche Welle vom 30.4.2013 für die Deutsche Welle; www.dw.de)
Erfreulicherweise haben die Katholische Entwicklungsorganisation, mit Unterstützung des Erzbistums Köln, der Arbeitsgemeinschaft für Entwicklungshilfe, das bischöfliche Hilfswerk Misereor, der deutsche Verein vom Heiligen Land und das Missionswerk Missio, gegen diese Willkür Maßnahmen von Israel protestiert. Nach der von diesen Organisationen veröffentlichten Presseerklärung vom 29. April 2013 verstößt Israel damit zum wiederholten Mal gegen seine „völkerrechtliche Verpflichtungen“, die in die grundlegenden Rechte der palästinensischen Bevölkerung eingreift! Die genze Presseerklärung kann nachgelesen werden unter www.heilig-land-verein.dedort unter Aktuelles.
Interessant ist auch die deutsche Internetseite des Weines aus Cremisan
www.cremisan.de Hier wird nicht nur über den Wein berichtet sondern auch über diese Auseinandersetzung um den Mauerbau. Selbst an den neuen Papst Franziskus haben sich die Betroffenen in ihrer Not gewandt.
Ich will versuchen in den nächsten Wochen auch eiunmal an dem oben beschriebenen wöchentlichen Gottesdienst teilzunehmen.
Wenn dann Beten hilft…..
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